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The Krausnick Truman Show

Die Idee ist grundsätzlich in Ordnung. Schließlich stand da rund 50 Kilometer vor Berlin die größte freitragende Halle der Welt völlig leer, in der bis vor einiger Zeit ein gigantischer Zeppelin namens CargoLifter entstehen sollte. Warum das Ding (die Halle, nicht das Luftschiff) also nicht in Tropical Islands umbenennen und ein riesiges Planschbecken daraus machen?

Die Erwachsenen sind wohl alle davon ausgegangen, dass sie es hassen werden. Aber „man kann ja mal gucken“, schließlich ist es schwierig genug, die von den Aktionen und Freuden des Kinderladens verwöhnten Kleinen während der Ferienzeit beschäftigt und damit entspannt zu halten. Und ich darf ja sowieso alles, denn am Ende springt mindestens eine Spreeblick Story dabei heraus und ich halte mich streng an das Motto „Bloggen, bloggen, bloggen und immer an die Leser (und Leserinnen!) denken“.

Also schnell die üblichen drei Rucksäcke gepackt (erster Sack Verpflegung für die Hin- und Rückfahrt, zweiter Sack Badezeug, dritter Sack Buddelspielzeug in doppelter Ausführung) und ab in die motorisierte Familienkutsche Richtung Staakow.

So oder ähnlich hatten sich das leider auch einige tausend weitere Berliner und Brandenburger gedacht, doch es gab für uns selbst nach dem furchterregenden Anblick des überfüllten Parkplatzes kein Zurück. Wir sind ein harter Clan, wir haben schon ganz andere Warteschlangen erlegt.

Die Wartezeit hielt sich tatsächlich trotz des starken Andrangs in Grenzen und es dauerte nicht lange, bis uns das (wirklich!) freundliche Personal vier Plastik-Karten in die Hände drückte. Das tropische Zahlungsmittel, geladen mit 50 Euro Guthaben bei den Erwachsenen (bezahlt wird beim Verlassen natürlich nur der tatsächliche Verbrauch) und 15 Euro bei den Kindern, „die damit auch etwas kaufen können“. Nix da, die Kinderkarten gleich ab in den Rucksack.

Es ist schon sehr befremdlich, in eine Halle zu treten, in der Palmen stehen und in der der Boden mit Sand bedeckt ist. Fühlt sich an wie eine Mischung aus Truman Show, Disney World und Zoo ohne Tiere.

Den Pflanzen scheint es insgesamt nicht so richtig toll zu gehen, hier wird scheinbar noch experimentiert, und bei der Athmosphäre tippte die Liebste auf Kohlenmonoxid, während ich bei Chlor blieb. Egal, wir sind Deutsche, also ab zum „Strand“.

Ich bin zum Leidwesen meiner Familie überhaupt kein Strand-Typ, eine Wertung steht mir also nicht wirklich zu, aber es ist schon immer wieder erstaunlich, dass der gemeine Deutsche offensichtlich völlig glücklich gemacht werden kann, indem man ihm einen Quadratmeter Sand in Wassernähe sowie die Möglichkeit gibt, mittels Handtuch einen selbstverständlich von ihm komplett ungenutzten Liegestuhl zu okkupieren. Alle um uns herum scheinen zufrieden, die Kinder sowieso, denn ihnen genügt Sand in jeder Darreichungsform und gepaart mit Wasser bedeutet das „Himmel“. Also lungern wir teils entzückt über die kindlichen Freuden, teils angewidert um uns blickend eine Weile am „Strand“ herum, der im Tropical Islands-Jargon „Südsee“ heißt.

Zum – ich muss das Wort noch einmal verwenden – befremdlichen Allgemeingefühl tragen die Tatsachen bei, dass das Licht in der Halle als eher „schummrig“ zu bezeichnen ist (auch wenn es an diesem Tag nicht viel gebracht hätte: Es dringt kaum Tageslicht in die Halle) und dass die Temperatur von etwa 25 Grad nicht von Sonnenschein begleitet wird. Das eigene Sein fühlt sich an als wäre es aus Plastik. Unweigerlich driften die Gedanken zu Science-Fiction Romanen, in denen eine atomar verseuchte Erde die „Natur“ nur noch in hermetisch abgeschotteten Räumen zulässt, die Blicke richten sich gen Stahlhimmel und die Ohren bilden sich ein, das dumpfe Grollen, das von außen zu hören ist, stamme von Umweltkatastrophen, die keinen Eintritt bezahlt haben, während es doch nur die Fensterputzer sind. Jeder Gedanke an die aktuelle Erdbebenkatastrophe wird verdrängt, der Blick richtet sich auf die Leinwand hinter der „Südsee“, auf der eine Lichtkegel-Simulation immer und immer wieder die Sonne aufgehen lässt. Die Südsee ist Horror und die Liebste ist sich sicher, dass sie Nachts davon träumen wird. Und zwar sehr schlecht.

Die Kinder haben Spaß, und Eltern wissen, wie wichtig das ist. Und dennoch habe ich ein schlechtes Gewissen. Warum bringe ich sie hierher? Es ist Winter. Im Winter ist es kalt. Im Winter gibt es kein nacktes Spielen im Strandsand, es gibt keine Südsee in Brandenburg. Was bringe ich ihnen hier bei?

Ich beruhige mein schlechtes Gewissen. Wir sind in einem Schwimmbad. Menschen der westlichen Welt gehen im Winter gerne in ein beheiztes Schwimmbad. Das ist nicht schlimm oder falsch. Tropical Islands ist ein sehr großes Schwimmbad. Mit echten Palmen, die vermutlich bald ersetzt werden müssen. Es ist ein Schwimmbad.

Hunger und Durst fördern die erste gewaltige Überraschung zu Tage. Die Catering-Preise kann man nicht anders als „sehr fair“ bezeichnen. Pommes 0,80 Euro (!), leckere Nudeln mit Tomatensoße 2,50 Euro. Und das alles auf Karte, ich geb‘ einen aus!

Wir werfen einen Blick auf die „Lagune“, eine weitere Badegelegenheit mit etwas seichterem Gewässer, nur um uns im größten Sandbereich niederzulassen. Hier wird (na klar) Volleyball gespielt, es ist weitaus leerer als am „Strand“ und die Kinder haben den größten Buddelkasten der Welt. Wir essen, liegen im Sand und reden.

Und wir finden heraus, was uns – abgesehen von den Umweltsünden des gesamten Unternehmens (die Halle ist 107 Meter hoch und hat ein Gesamtvolumen von 5,2 Mio Kubikmetern, beheizt das mal!) – so unwohl macht als Tropical Islands Besucher (und Besucherinnen!). Es ist einzig die versuchte Imitation von Natur und Kultur. Sonst nichts. Auf der Bühne gegenüber tanzen balynesiche Studenten (und Studentinnen!), die einzelnen Essensstände wurden von Praktikanten mit schlechten Graffitties bekrizzelt, die an Höhlenmalerei erinnern sollen, die exotischen Importpflanzen schreien nach Klima und die meist etwas zu fetten Körper der Anwesenden (unsere stählernen Alabaster-Bodies selbstredend ausgenommen) betteln um UV-Strahlen.

Warum?

Warum traut sich ein unter Nerd-Aspekten betrachtetes „Wir sind schon lange in der Zukunft angekommen“-Unterfangen nicht, das zu sein, was es ist: Ein für Leute wie mich eventuell etwas bedrohlich anmutender Neo-Freizeit-Park? Das Bade-o-Drome? Das Giga-Blub Brandenburgs?

Tropical Islands (das natürlich nicht so heißen dürfte) könnte geradezu cool sein als High-Tech Badeanstalt mit Bereichen für Skater, Freeclimber und Sandfetischisten, ein wenig Wellness hier, ein bißchen „Future“ dort, ein klares Statement zum völlig gerechtfertigten Hirnabschalten im Jahr 2005, ein „Ja“ zur Realität. Die Angestellten, die wie wir ganz offensichtlich von dem enormen Andrang sehr überrascht waren, waren angenehm unprätentiös freundlich, der Ganze 6-Stunden-Spaß hat uns als vierköpfige Familie inklusive Eintritt, Trinken und Essen völlig okay-e 57,- Euro gekostet (wenn ihr darüber überrascht seid, dass ich das günstig finde, dann habt ihr nie einen ganzen Tag mit zwei Kindern in irgendeiner Form von Unterhaltungs-Institution verbracht), die Halle ist eine architektonische Sensation und es wimmelt nicht von Merchandising-Ständen und Konsumaufforderungen.

Aber das alles hilft nicht: Tropical Islands musste scheinbar in den Augen der Planer und Investoren eine fiese Plastikwelt sein. Und so wird es wohl leider das werden, was es leider erfolgreich machen könnte: Ein prolliger Ausflugsort.

26 Kommentare

  1. 01
    Lord of Karma

    Moin!

    Jo, schaut wirklich nach „Plastic Age“ aus. Aber das war ja klar, oder? Und 57,– Euronen sind echt okay. Werde mir mal überlegen mit meinen Kindern und der „besten Ehefrau von allen“ auch einen „Proll-Ausflug“ zu machen. Obwohl ich da weit zu fahren habe.

    Aber hässlich ist die Halle schon, argh!

    Die Zeppeline in der Stratosphäre wären mit lieber……..

  2. 02

    Hey Johnny, ich war schon dabei, einen „Tropical Island“ Report zu finalisieren.
    Laß ich jetzt bleiben und verweise auch Dich ;-) Habe das Thema auch innerhalb der Ferienzeit mit den Rackern durch. Einmal gesehen, es reicht. Preise durchaus ok, Unterhaltungswert für die Kleinen großartig, Sanitäranlagen anscheinend hingehunzt, daher mörderisch stinkend, und generell das ganze eher un-tropisch.
    Nette Zeilen, danke.

  3. 03
    let it

    … war gestern da-
    gammelige Pflanzen , unerträgliche Beschallung aus allen Richtungen , Fasstfood , Frittenbudengestank, anstehen all over, lustlose livemusic, verkeimte Toiletten,
    80 min. anstehen um dem Elend zu entkommem – never more !

  4. 04
    Kay

    *seufz*
    als angehender Luft- und Raumfahrttechnik-Dipl.-Ing. blutet mir das Herz angesichts dieser piefigen Zweitverwertung dieser grandiosen Halle.

    Klar, das Unternehmen Cargolifter war extrem ambitioniert, aber ist dann am weit verbreiteten sich-was-selbst-in-die-Tasche-Lügen der NeueMarkt-Ära gescheitert. Die Technik an sich (von Halle und Cargolifter) war realistisch, aber nach 300Mio E verpulvertem Kapital war halt Schluß. Man hätte ca. nochmal soviel benötigt.

    Ich sage ausdrücklich, dass ich CL als „technikverliebtes Kind“ betrachte. Ich wollte nie in dem Bereich der Luftfahrt arbeiten. und habe nie daran gedacht, mich finanziell bei CL zu engagieren. Ich finde die Technik einfach interessant und anspruchsvoll. Ich habe an der Uni Stuttgart ein bisschen am CL-Modell mitgebastelt, habe noch (historisch wertvolle ;) ) CL-Zeichnungsunterlagen rumfliegen. Ja, die sind noch aus der vorbörslichen Zeit, als man für Anteilscheine für 500DM direkt bei CL kaufen konnte und schlürfe gerade Kaffee aus meiner CL-Tasse. (im Souvenirshop gekauft).

    Naja, und jetzt liegen ein paar fette Wohlstandsberliner in der gigantischen Halle und schauen südländischen Studentinnen beim Animationstanz zu.
    *schnüff*

  5. 05

    Vielleicht fliegt ja irgendwann doch noch was?
    Bis dahin kann man sich hier die Zeit ein wenig vertreiben.

    http://www.zukunft-in-brand.de
    http://www.lta-forum.de

  6. 06
    Peter

    Hi,

    ich find es dort ok. Sylvester war es zwar etwas laut, aber am 3.1. sind wir wieder hin, weil es nur Shitwetter in Sachsen werden sollte.
    Ich drücke die Daumen, dass mir diese „Freizeitinsel“ erhalten bleibt und genügend Besucher kommen. Etwa 500 Leute haben dort mal Arbeit und müssen nicht in den Westen fahren oder Hartz IV spielen. Was soll das ständige Gemecker. Vielleicht baut man demnächst noch mehr „Tropical Islands“, weil es wohl Energiepolitisch wohl immernoch besser ist als wenn nur 10%(oder weniger?) der Besucher stattdessen in die Tropen fliegen. Wir werden dort wohl öfter hinfahren.
    mfg Peter

  7. 07
    Petre

    wie voll ist es dort? Geht man besser unter der Woche hin oder gehts auch am Freitag oder Wochenende?

  8. 08

    Alles recht unfertig, richtig, sahen wir auch so. Der Hinweis auf die geänderten Eintrittspreise sei erlaubt, statt 5 Euro für die Late Night (nach 22 Uhr) jetzt 10 Euro. Und auf der Karte sollen jetzt auch 100 Euro sein, also nicht verlieren!
    Wenn die mickernden Palmen durchkommen, würde ich in 6 Monaten gern nochmal sehen, was draus geworden ist.

  9. 09
    chilla

    Leute, was ist bloss aus dem Osten geworden??
    Wo ist der Naturistenstrand??
    Dann würd ich glatt auch mal hingehen.

  10. 10
    David

    Bin auch schon zwei Mal dagewesen. Einmal noch zu Umbauzeiten, als die Halle noch wunderschön nackt und leer war. Und jetzt ist dort Prolistan ausgebrochen und der traurig umherschweifende Blick fühlt sich perverserweise an „Silent Running“ erinnert. Nur dass es da lautlos zuging und ausserdem die Pflanzen nicht so irre mickrig waren. Aber mal ernsthaft nachgedacht: damit der Laden nicht umgehend zu dem wird, als was er vermutlich angedacht war (> Brandenburger Förderruine), müssen dort täglich, d.h. von Montags bis Sonntags, minimalsttens 7000 Leutchen auflaufen und ihr Arbeitslosengeld versanden. Was die Frage aufwirft, ob es tatsächlich so viele blöde Ossis gibt ;-) Nicht bös gemeint (oder vielleicht doch?), aber wenn man in der Konservenbüchse mal die Ohren aufsperrt, vernimmt man fast ausschließlich ostige Mund(ent)art(ung)en. Aber vielleicht wollen ja demnächst die Ruskis ihren Luftwaffenstützpunkt wiederhaben – jetzt wo man dort so schön den Mangel feiern kann – und das Problem erledigt sich so von selbst. Ich vermute aber doch, dass spätestens Anfang 2006 Insolvenz beantragt wird. Wetten darauf werden gerne angenommen :)

  11. 11

    Geiler Beitrag! Danke!

  12. 12
    klaus

    Wenn man sieht, was in dieser kurzen Zeit in die Halle geknallt wurde – OB8. War am 06.01.2005 dort.
    Aber wie es dann teilweise aussieht, Bäume kümmern vor sich hin, Gärtner stehen hilflos daneben und dokumentieren den Zustand. Elektrische Anlagen auf Niveau Mittelasien (Toilette an der Umkleidestrecke, Frauen können einem beim Pinkeln zusehen), wenn die Halle voll ist, ist es ein Gewüh (ausser im Wasser), überall anstehen (sogar am Ausgang wird man platziert), alle Liegen belegt, eine riesige Lautstärke von überall und wenn man dann ein Plätzchen gefunden hat, und den Sand in der riesigen Halle in Ruhe ansieht, kann man nur sagen „Deutschland wo bist Du gelandet“ die Bilder beissen sich einfach.

  13. 13
    anne

    Die Südsee in Brandenburg???- Wir waren auch zwei Mal da. Einmal, als noch die leere Halle zu bestaunen war und ein netter „Führer“ die neuen Pläne darlegte und gestern….ich glaube, das war auch das letzte Mal. Wie gesagt, wir kannten die Halle ja schon, also kein ungläubiges Staunen mehr über deren Außmaße…sondern…über das trübe Licht, die Kälte und…..die armen Pflanzen. Ich glaube, Gott hat gewußt, warum er denen keine Stimme verliehen hat….das Gestöhne, Gejammere und Geschrei dieser geschundenen Kreaturen wäre Ohrenbetäubend gewesen. Die „Gärtner“, die das verbrochen haben, gehören hingerichtet, standrechtlich erschossen, wobei ich kein Beführworter der Todesstrafe bin, aber dies schreit zum Himmel….Trostlos ist kein Ausdruck, genauso trostlos wie die gesamte sogenannte Südsee…und die Gastronomie….Bahnhofsmilieu, Mitropa ist ein Sternerestaurant dagegen. Alles wirkt lieblos und planlos…nicht mal der graue Industriehallenboden und die darauf aufgebrachten gelben Markierungen war es wert zu entfernen. Alles grau in grau, über dem Beachvolleyballplatz nur ne graue Staubwolke, die alles umher bedeckte, einschließlich die geschlossenen Bars und Hütten…..Flair einer Bahnhofshalle….Die Shows am Tag….naja…zum einschlafen schön, die Tänzerinnen mühten sich redlich, wirkten aber total verloren. Kaum Aktivitäten für die Kids, außer zwei kleiner Rutschen…jedes Spaßbad hat mehr zu bieten, kein Spielplatz für Kinder, dafür relativ kaltes Wasser und relativ kalt in der Halle.- also mich hats gefroren…Und dann der Blick von der Strandliege-wenn man eine erwischt- in die Hallendecke…herrlich, grau…wie alles.-…einzige Sensation: ein Industiebergsteiger, der ein Stück des Daches erklomm und irgendwas baute oder anbrachte..ist auch egal…von allen Umliegenden intensivst beobachtet als einzige Attraktion des Tages…der hätte anschließend mit nem Hut rumgehen können….Der Gipfel der Geschmacklosigkeit: die Leinwand, auf der der Sonnenuntergang dargestellt wird- primitiver gehts wirklich nimmer!…Also, ich weiß nicht…..mir hat es nicht gefallen, ich fahr auch sicher nicht wieder hin…was soll ich da? vergammelte Pflanzen hab ich auch zu Hause, meine Badewanne ist wärmer und das Essen schmeckt besser…und zu meinen Vorgängern: Ich weiß nicht, ob ne Bratwurst mit Kartoffelsalat für 5 € günstig ist…Leute: das waren mal 10 (ZEHN) Mark! dafür hättet Ihr Euch NIIIEEE ne Wurst mit Salat gekauft!

  14. 14
    Sprenger

    Tropical Island ist ein Paradies. Hier macht es Spaß. Klar, dass nach dieser kurzen Bauzeit die Pflanzen keine Urwald bieten, aber das braucht seine Zeit. Zum Erholen und Abspannen einfach toll. Wir danken dem Investor für seine Bereitschaft in Deutschland zu investieren. Wer will hier sonst noch in diesem Land investieren. Deutschland ist am Boden. Es lebe Russland und die Ostblockstaaten!!! Aber hier können wir dem Mistalltag und dieser Tristesse entfliehen.

  15. 15

    Sicher. Jeder bekommt das „Paradies“, dass er verdient hat.

  16. 16
    Andi

    Moin !

    Wir waren am Samstag da….wohl ein bisserl zu früh, denn wenn man heute auf die Website schaut (www.my-tropical-islands.de) ist man dabei, endlich das Dach lichtdurchlässig zu machen.

    Wird auch Zeit, der Urwald sieht in der Tat etwas „urig“ aus und die Athmosphäre bei tiefstem Schatten ist eher traurig (abends bei Beleuchtung an Südsee und Lagune kommt dann mehr Stimmung auf).
    Bin mir aber sicher, daß sich sowohl das Problem mit den Pflanzen als auch das Thema „Südseestimmung“ mit echtem Tageslicht in den nächsten Tagen deutlich verbessern wird…..naja, die Pflanzen vrauchen wohl eine Weile, um sich von der Dunkelhaft zu erholen.

    Trotzdem fand ichs alles in allem sehr nett, das Musical war ok. Sicher gibts besseres und professionelleres, aber kriegt man das wirklich für 10.-EUR am Abend inklusive Schwimmerlebnis ???
    Das Essen hat geschmeckt und war günstig, die Stimmung im Tropischen Dorf ist besonders bei Beleuchtung mit den Industriespots und zwischen den Eisenbahngleisen allerdings eher mager. Dafür durften wir uns unsere Teller mit an den Strand nehmen und haben dort lecker gespeist, für wenig Geld.

    Was die Temperaturen angeht: WIr haben nicht gefroren, die Halle war schön warm, und die Lagune auch. In der Südsee muss man sich schon etwas bewegen, aber was erwartet Ihr denn? Die Becken (Edelstahl mit netter Beleuchtung, leider nur am Abend) und das Wasser waren herrlich sauber.

    Gibt noch einige Kinderkrankheiten im „Island“, aber dennoch war es die Reise (immerhin insgesamt 700km, wir hatten das Komplettpaket für 50EUR p.P. inkl. Übernachtung und 24h Eintritt)) wert. Bin gepannt, was in 1-2 Jahren daraus geworden ist. Jedenfalls wünsche ich den Betreibern und der Region Erfolg bei der ganzen Sache….und Eile beim Beseitigen der Geburtswehen. Mit dem jetzt kommenden „echten Licht“ ist sicher schon ein sehr großes Manko beseitigt !!!

  17. 17

    Von Berlin aus ist der Weg nicht allzu weit – aber wer in der Nähe übernachten will/muss, kann das auch ganz standesgemäß, im Hotel Spreeblick.

    http://www.hotel-spreeblick.de/

  18. 18
    Stephan

    Also ich hatte ein Erlebnis der dritten Art in dieser Halle, das mich erschüttert hat.
    Ich war im Urlaub mit meiner Mutter und meinem Sohn (11) dort. Bis zum Eingang sind wir gekommen – dort war Schluss für uns. Der Grund waren 3 (in Worten DREI) Äpfel, die meine Mutter für die Heimfahrt mit dem Zug als Not-Reserve mit hatte. Am Eingang gab es eine ziemlich scharfe Taschenkontrolle, bei der der Angestellte den Rucksack meiner Mutter durchwühlte. Die Flasche mit einem Schluck Wasser tolerierte er gerade noch großzügig, die Äpfel jedoch überstiegen seine Toleranzgrenze. Sie solle die Äpfel entweder in den Müll werfen (!!!) oder im Auto lassen. Unser Hinweis, dass wir mit dem Zug angereist seien, ließ nur noch die Möglichkeit der Mülltonne übrig. Das war der Moment, in dem sich das Thema >>Tropical Islands<< für mich ein für allemal erledigt hatte. Meine Mutter versuchte noch (auch für ihren Enkel) den Angestellten umzustimmen, indem sie ihren Allergie-Pass zückte und argumentierte, dass sie nicht an jedem nächst besten Obst-Stand - so man einen solchen denn in der Umgebung der Halle oder in Brand überhaupt findet - irgend ein paar neue Äpfel kaufen könne, sondern eben nur solche hier (Bio-Äpfel) vertragen würde. Außerdem waren wir ja - wie schon geschrieben - mit dem Zug angereist (2 1/4 Fahrzeit) und in so langer Fahrzeit kann man schon mal einen Apfel knabbern. Mein Sohn, am Anfang der Diskussion den Tränen nahe, wurde zusehends wütender und als wir wieder im (kostenlosen) Shuttle-Bus saßen, grollte er, dass der ganze Laden von ihm aus Pleite gehen könne, wenn man sich an 3 (DREI !!!!) Äpfeln so aufgeilen würde. Während meine Mutter mit dem Hardliner diskutierte, baute sich noch ein zweiter "Wachmann" mit Funkgerät und finster schauend auf, bei dessen Optik eigentlich nur noch der Schlagstock am Gürtel fehlte, um dem Outfit eines New Yorker Cops zu entsprechen. Alles in Allem - von mir bekommen die weder einen einzigen Cent, noch irgendeine positive Kritik. Wenn ich auch nicht auf dem Standpunkt wie mein Sohn stehe (SOLLEN Pleite gehen), weil ich auch die vielen Arbeitsplätze sehe, die daran hängen, so wäre es mir doch relativ egal, wenn es denn so kommen würde.